Arbeitsverdichtung, Dokumentationsstress, Überlastung, Kostendruck: Die Zustände in deutschen Krankenhäusern sind katastrophal – sowohl für Pflegekräfte als auch für Patientinnen und Patienten. Doch es regt sich Widerstand beim bisher stets gewissenhaften Pflegepersonal. Im vergangenen Jahr wurde an der Berliner Charité in einer harten Tarifauseinandersetzung erstreikt wovon viele lange nicht zu träumen wagten: Unter anderem eine tarifliche Mindestpersonalbemessung auf Station.
Dieser Erfolg wurde unter anderem möglich durch eine breite gesellschaftliche Solidaritätsbewegung mit dem streikenden Krankenhauspersonal. Denn dass die Zustände sich weiter zuspitzen und in den meisten Bereichen schon lange nicht mehr tragbar sind, ist mittlerweile bei einem großen Teil der Bevölkerung angekommen. An diesen Erfolg will die Gewerkschaft ver.di nun mit einer bundesweiten „Tarifbewegung Entlastung“ anknüpfen. In vielen Städten, so auch in Heilbronn, gründen sich Solidaritätsbündnisse, im Saarland finden bereits Streikmobilisierungen statt. Vor Beginn der Auseinandersetzung auch in Baden-Württemberg stellen sich uns aber viele Fragen: Was war das Erfolgsrezept des Berliner Krankenhausstreiks? Wie könnte eine Tarifbewegung für Entlastung in der Region Heilbronn aussehen? Wo liegt die Aufgabe einer außerbetrieblichen Solidaritätsbewegung? In welcher Form kann und sollte eine gesellschaftliche Unterstützung stattfinden? Und wie ist die Situation in den einzelnen Krankenhausbereichen?
Diese Fragen diskutieren Vertreter und Vertreterinnen von Ver.di Heilbronn, dem „Netzwerk Pflege in Bewegung Heilbronn“, dem Betriebsrat des SLK-Klinikums und des Berliner Chartié-Streiks.
28. April 2017 um 18 Uhr im Sozialen Zentrum Käthe, Wollhausstr. 49, 74072 Heilbronn
Eine Veranstaltung vom Netzwerk Pflege in Bewegung Heilbronn:
http://www.pflegeinbewegung-hn.de/
https://www.facebook.com/PflegeInBewegungHN