In Zeiten von Flüchtlingskrise und Rechtsruck haben große Teile der Gesellschaft die drohende Klimakatastrophe aus den Augen verloren. Der Klimawandel ist aber kein Ereignis, das erst auf die nächste Generation wartet. Er findet bereits statt. Gemacht wird er zu großen Teilen hier, im globalen Norden. Während die deutsche Regierung sich weltweit als Musterschülerin in Sachen Klimaschutz präsentiert, wird die Förderung für erneuerbare Energien zurückgefahren oder wie in Südeuropa in Folge des deutschen Spardiktats ganz gestrichen. Währenddessen hält man auch hier an der schmutzigen Braunkohle fest, an der einige wenige staatlich subventionierte Energiekonzerne prächtig verdienen. Die gleichen Konzerne klemmen allein in Deutschland 350.000 Haushalten jährlich den Strom ab. Diese Politik führt geradewegs in eine ökologische aber auch soziale Katastrophe. Es braucht einen Plan, wie wir als Gesellschaft die soziale und ökologische Transformation organisieren und finanzieren – jenseits der kapitalistischen Profitlogik.
Wir alle tragen die Folgen der Energiepolitik – deswegen nehmen wir den Kampf für eine demokratisch organisierte Energieversorgung jetzt in die eigenen Hände!
Bereits im vergangenen Jahr haben viele hundert Menschen die Kohleförderung im rheinischen Braunkohlerevier mit einer Massenaktion zivilen Ungehorsams für einen Tag lahmgelegt. Auch dieses Jahr heißt es wieder: Ende Gelände! Gemeinsam werden wir im Mai im Braunkohlerevier in der Lausitz zu einem Investitionsrisiko. Dort hat der Energiekonzern Vattenfall sein Braunkohlegeschäft an die tschechische EPH-Gruppe verkauft und seine Tagebaue und Kraftwerke abgestoßen. Das Geschäft ist die größte Kohle-Investition in ganz Europa – mehr Umsiedlungen, neue Kraftwerke, Trinkwasserverschmutzung und Klimakatastrophe inklusive. Wir sagen: Die Kohle muss endlich im Boden bleiben. Sonst sind die katastrophalen Auswirkungen des Klimawandels auf Millionen von Menschen kaum noch aufzuhalten. Wer die Braunkohleförderung in der Lausitz kauft, bekommt unseren Widerstand gratis mitgeliefert. Je zahlreicher und größer der Protest, desto unattraktiver die Braunkohle. Nichts ist entschieden. Zusammen werden wir Druck aufbauen, um den neuen Profiteur der Braunkohle zur Stilllegung zu zwingen.
Also runter in die Grube, rauf mit dem Risiko.
Mobilisierungsveranstaltung zu „Ende Gelände“ mit Informationen zum Heilbronner Kohlekraftwerk
5. Mai 2016 | 19.00 Uhr | Soziales Zentrum Käthe, Wollhausstr. 49, 74072 Heilbronn
Eine gemeinsame Veranstaltung von „Organisierte Linke Heilbronn (IL)“ und „Bündnis Energiewende Heilbronn“