Es brauchte Brände und Einstürze von Fabrikgebäuden mit fast 2000 Toten, damit die Vorhölle sichtbar wurde, in der seit Jahren schon unsere Jeans und T-Shirts produziert werden. Die Firmen, auf deren Rechnung da gestorben und tagtäglich hunderttausendfach gelitten wird, sitzen in unseren Fußgängerzonen: C&A, KiK, NKD, Adler, Mango, H&M, Benetton, Primark u.v. a.
Sie versprachen Entschädigungen – und verschleppen die Verhandlungen um Höhe und Auszahlung. Sie schlossen eilig ein Brandschutzabkommen ab – das nur wenige Tränen wegwischen wird. Dass Ende September 250.000 Arbeiter*innen für mehrere Tage durch die Hauptstadt Bangladeschs strömten, sich Straßenschlachten mit der Polizei lieferten und Fabriken anzündeten, war in Deutschland dann schon wieder keine Meldung wert. Was also bleibt zu tun, jetzt, wo wir den Preis kennen, den andere für unsere Kleidung zahlen? Was kann in kurzer Frist erreicht werden, was könnte langfristig zumindest vorbereitet werden? Und was hat das eigentlich, im Horizont unseres Lebens hier, mit unserem Alltag zu tun?
Thomas Seibert ist Südasien-Referent von medico international in Frankfurt
14. Mai 2014 | 19:30 | Soziales Zentrum Käthe Heilbronn
Die Veranstaltung wird organisiert vom Blockupy-Bündnis Heilbronn