Immerhin: Gegen Nazis sind viele, die sich in Subkulturen oder in der Populärkultur bewegen: Frei.wild-Fans auf der Fußball-Fanmeile oder auch Oi-Anhänger_innen, die die Politik sowieso ablehnen. Doch jenseits der White-Power-Rockmusik etablieren sich rechte Lebenswelten, für die die Kategorie Nazis genauso wenig zutrifft wie das Label unpolitisch. Sie sind irgendwo dazwischen, in der Grauzone. Diese Grauzone reicht weit hinein in alternative Szenen und bedeutet einen zunehmenden Raumverlust für emanzipatorische Ideen.
Die Veranstaltung wird den folgenden Fragen nachgehen: Wo beginnt die Grauzone, wo hört sie auf? Wieso erlebt sie heute Dynamik? Und was sind eigentliche rechte Lebenswelten? Entsprechende Strömungen in Punk und Oi sind ebenso Thema wie die Popkultur von Böhse Onkelz und Frei.wild. Zum Einen wird anhand von Beispielen aufgezeigt, wie eng manch unpolitische Künstler_innen aus der Grauzone mit extrem rechten Milieus verwoben sind. Zum Anderen gibt es unappetitliche Einblicke in reaktionäre Männerwelten, spießbürgerliche Rebellionsfantasien und in Wertebilder, die auf Ballermann-Partys und in Bildzeitungs-Leserbriefen wahrlich besser aufgehoben wären als in links codierten Szenen.
Referent: Michael Weiss, Antifaschistisches Pressearchiv und Bildungszentrum Berlin e.V.
Donnerstag, 23. Oktober 2014 | Soziales Zentrum Käthe | Wollhausstr.49 Heilbronn
Eine Veranstaltung von: Offenes antifaschistisches Treffen Heilbronn (OAT) & Organisierte Linke Heilbronn
Mit Unterstützung der Rosa-Luxemburg-Stiftung Baden-Württemberg